Montag, 4. Oktober 2010

Vier Pfoten ziehen ein!


Jetzt, wo wir einen Garten haben, steht der Anschaffung eines kleinen vierbeinigen Gefährten ja nichts mehr im Weg.

Die Rasse steht fest: Labrador Retriever. Für alle, die diese Rasse nicht kennen oder sich informieren möchten, gibt es hier, hier und hier die wichtigsten Informationen nachzulesen. 

Bei den Labradors gibt es zwei Zuchtlinien: die Showlinie und die Field and Trial-Linie (FT Linie), auch Jagd- oder Arbeitslinie genannt. Ich halte die Existenz des "Dual Purpose" Labrador, also einer Mischung aus Show und FT für ein Gerücht. Aber dazu ein ander Mal mehr. 

Für mich persönlich kam immer nur eine Linie in Frage: Field and Trial. Im Vergleich zum Show-Labrador sind diese Hunde nicht nur "zierlicher" gebaut, sondern haben sich ihren ursprünglichen Instinkt bewahrt, sind sehr arbeistfreudig und extrem sportlich. 

Auf diesen Bildern ist der unterschied zwischen den beiden Linien sehr schön zu erkennen:

Showlinie
FT Linie
In unserer näheren Umgebung gibt es nur eine Züchterin für FT-Labs, deren letzter Wurf jedoch schon vergeben ist. Eine zweite Züchterin, in der Nähe des Neusiedler Sees angesiedelt, hatte jedoch gerade zwei Würfe, also haben wir einen Sonntagsausflug ins Burgenland gemacht, um den Nachwuchs zu besuchen. 

Mein Freund hatte schließlich noch nie einen Hund und es galt, ihn davon zu überzeugen, wie dringend ich einen FT-Lab haben wollte. Und was wirkt da besser als ein Haufen voller Welpen. 
Tatsächlich war Christian von den kleinen süßen Würmchen vom ersten Moment an begeistert. 

Das Problem war ein ganz anderes: der älteste Wurf war gerade mal 3 Wochen alt. Ich wollte aber jetzt einen Hund. Nicht aus reiner Habgier oder Ungeduld. Sondern, weil ich mich derzeit selbständig mache und daher viel Zeit zu Hause verbringen kann, bevor ich im Winter ins Büro muss. Welpen werden erst ab der 8. Lebenswoche abgegeben, also hätte ich noch 5 Wochen warten müssen. Diese Zeit hätte ich mit einem 8wöchigen Welpen bereits sehr gut nutzen können. 

Die Züchterin hat uns zum Abschluss noch ihr gesamtes Anwesen gezeigt und dazu zählte auch ein Zwinger hinterm Haus mit etwa 10 Labradors. Einer davon ist uns unmittelbar ins Auge gestochen: eine zweijährige fuchsrote Labrador-Hündin mit wunderschönem Gesicht und Körper.

Fuchsrot ist eine Schattierung von Gelb. Offizielle Farben sind bei dieser Rasse Schwarz, Braun und Gelb. Rot ist, als Gelb-Schattierung, rezessiv und nicht gezielt züchtbar. Je dunkler das Rot, desto seltener ist es daher auch. Diese Hündin war wirklich sehr dunkel und äußerst elegant.

Tja...der Rest ist Geschichte. Genau diese Hündin, unsere Millie, haben wir eine Woche später zu uns geholt. Auf diesem Foto geht sie gerade ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: daydreaming!


Während Millie vom physischen Aspekt her ein wirklich toller Hund mit Top-Stammbaum und 1A-Werten ist, hat sie leider ein anderes Manko. Als Zwingerhund hat sie seit ihrer Geburt leider nur sehr wenige Erfahrungen sammeln können. 

Welpen werden im Normalfall die ersten 4 Wochen von der Mutter "erzogen", die ihnen viele soziale Aspekte beibringt. In den folgenden Wochen spielt der Züchter und nach Abgabe der Hundeführer eine große Rolle in der gesunden Entwicklung des Welpen: er zeigt dem Kleinen im Normalfall alle möglichen Situationen - Asphalt, Straße und Autos, Kleinkinder, Feuerwehrsirenen und Wasser, Autofahren, Gehen an der Leine, Alleinsein, laute Musik, Katzen und so weiter. In dieser Prägephase lernt der Welpe sozusagen die große, weite Welt kennen. 

Ist die Prägephase vorbei, ist jede unbekannte Situation ein Problem. Vielleicht nicht bei einem "normalen" und stabilen Hund, der als Welpe viel von der Welt und seinem Umfeld gesehen hat. Für Millie hingegen, die als Welpe sehr isoliert gelebt hat, ist jede neue Situation eine Herausforderung. 

Welche Herausforderungen wir mit Millie meistern mussten und noch immer müssen, poste ich nach dem Mittagessen. 

MAHLZEIT!

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